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Offener Brief

Familienfreundlichkeit bei Radio Bremen wiederherstellen!

18.06.2021

Sehr geehrte Frau Dr. Gerner, liebes Direktorium!
Radio Bremen hat in den vergangenen Jahren vielfältige Formen von Teilzeitarbeit möglich gemacht. Dadurch wurde Radio Bremen als Arbeitgeber interessant. Radio Bremen hat so gezeigt, dass es Rücksicht auf private, gesundheitliche und familiäre Situationen seiner Beschäftigten nimmt, die Beschäftigten so stärkt und ihre Arbeitsqualität sichert. Das war aus unserer Sicht vorbildlich. Nun hat die Leitung im Intranet angekündigt, die Teilzeitmöglichkeiten bei Radio Bremen deutlich zu beschränken – nämlich auf das gesetzliche Mindestmaß der „Brückenteilzeit“. Feste Mitarbeitende können zwar weiterhin ihre Arbeit für ein bis sechs Jahre reduzieren – müssen danach jedoch mindestens ein Jahr auf ihre alte Arbeitsrate zurückkehren – oder ganz auf die alte Arbeitsrate verzichten. Das halten wir als Gewerkschaften für den falschen Weg! Beschäftigte können die Betreuung von Kindern nicht sechs Jahre im Voraus planen. Kinder sind nicht so berechenbar. Und schon gar nicht kann die Rückkehr auf eine volle Arbeitsrate für ein Jahr nach kurzer Zeit verbindlich zugesagt werden. Familien mit Kindern werden so strukturell benachteiligt – und hier besonders die Mütter. Das gleiche gilt aus unserer Sicht für Beschäftigte, die selbst erkrankt sind oder Angehörige wie Eltern oder Partner pflegen.
Das Vorgehen passt auch nicht zur modernen Arbeitswelt, nicht zu New Work, nicht zum immer wichtiger werdenden Gleichgewicht von Privatleben und Arbeitszeit und zuletzt auch nicht dazu, Radio Bremen bei Bewerberinnen und Bewerbern interessant zu machen.
Ihre Argumente für eine veränderte Vorgehensweise können wir nachvollziehen. Vor allem Aushilfen sind oft Leidtragende der bisherigen flexiblen Lösungen. Für sie gilt es, ebenfalls bessere Lösungen zu finden, die der Familienfreundlichkeit nicht im Wege stehen.
Wir fordern Sie auf, zu Regelungen zurückzukehren, die flexible „Carearbeit“ im Sinne von familiärer Betreuung und Pflege weiterhin so möglich machen, wie vorher. Sorgen Sie dafür, dass Radio Bremen ein verlässlicher Partner der Beschäftigten mit Familie bleibt!
Mindestens für Familien mit schwerbehinderten Angehörigen und Alleinerziehende muss es Einzelfallregelungen geben. Dafür rufen wir Sie zu Gesprächen über Lösungen auf.
Peter Winne, VRFF Sven Kuhnen und Heike Zeigler, DJV

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